Montag, 15. Juli 2013

Nina goes Paradise

Die Sonne glitzert im Wasser wie ein Sternenhaufen, das weiße Segel flattert vor tiefblauem Himmel und meine Haare wehen in alle Richtungen um meinen Kopf. Ich bin angekommen. In meinem Traum.

Keine Fotoverwechslung: das ist der Balaton

Dass ich mich an einem beliebigen Wochenende im Juni auf einem Segelschiff mitten auf dem Balaton räkeln würde, hätte ich noch wenige Wochen zuvor nicht geahnt. Aber geträumt habe ich davon. Und zwar schon sehr, sehr lange. Ein See, ein Boot und ich. Und endlich war es soweit.

Ich kann es nicht leugnen, ich wusste nichts, aber auch gar nichts über den Balaton. Ich wusste nicht, dass er sich über eine gigantische Länge von 77 km zieht. Ich wusste nicht, dass er umgeben ist, von einem riesigen Weinbaugebiet. Und vor allem wusste ich nicht, dass er aussehen kann wie das karibische Meer.

Ganz viel Flieder, ganz viele Schmetterlinge und noch mehr Lavendel mit Schmitterlingen
Ich liebe diesen Blick einfach
Weinproben und fantastisches Essen bei Traumaussicht: Szenat Donát (www.szentdonat.hu)

Doch eines wurde mir von mehreren Seiten mit auf den Weg gegeben. Dass es am Balaton so sei wie am Ballermann. Meine Antwort darauf: NEIN! In der Tat scheint es auf der Südseite des Sees einige vergleichbare Orte zu geben. Ich befand mich aber auf der Nordseite und dort herrschte friedliche Ruhe. Ferienhäuschen reihte sich an Ferienhäuschen, nichts konnte die romantische Stimmung trüben.

Nichts, bis auf eine Ausnahme wie diese:

Hier kann man schlafen und sitzen...aber das Wohlfühlen kam etwas zu kurz

Ich wollte es erst unerwähnt lassen, doch ich komme nicht umhin es zu sagen: für jemanden, der permanent auf der Suche nach Unterkünften mit Charme ist, ist das ein persönlicher Tiefschlag. Ja, jetzt ist es raus! Top gelegen verfügt das Hotel über keine Klimaanlage, was bei Kuscheltemperaturen von 36 Grad und Nachmittagssonne im Zimmer der Schlafidylle nicht zuträglich ist. Wenn sich zudem noch eine Plastikknisterfolie unter einem befindet weiß man: hier bin ich falsch! Ja, ich gebe zu, es war sauber und das Personal sehr freundlich. Aber das Leben besteht auch aus mehr als aus Wasser und Brot. Ich nehme an, ich kann es dabei belassen, denn wer ein Bild von außen sieht, weiß schon, ob es für schlappe 148 Euro pro Doppelzimmer in Frage kommt oder nicht. Lasst euch gesagt sein, dieses Hotel war eine große Ausnahme auf der Nordseite des Balaton und auch nur eine Not-Ausweich-Unterkunft. Einer wunderschönen Unterkunft am Balaton widme ich demnächst einen eigenen Post, so wie es sich gehört!

Entsprechend desillusioniert und ultrahocherhitzt, fieberte ich also meinem Traum entgegen. Das Gegenteil meines Armageddons.

Ihr denkt: warum macht sie einen solchen Tanz um das Bootfahren?! In jedem Urlaub lässt sich doch ein Boot mieten! Doch nicht, wenn der Boots-Teufel euch verfolgt. Regen, Bootsverleih geschlossen, See eingefroren, das alles verhinderte bislang meine Bootskarriere.

Doch jetzt war es soweit. Ich kletterte auf das Segelboot. Es setzte ab, ich platzierte mich vorne am Bug und ließ mir den Wind ins Gesicht wehen. Reden? Fehlanzeige. Ich genoß und sog alles in mich auf, den Wind, die wechselnde Farbgebung des Sees und die rauschenden Fahrtgeräusche.

Es geht los und ich kann mein Glück kaum fassen
Die Beine kurz über dem Wasser baumeln lassen
Kleine Schwimmtour am Seil...huch...aufs Oberteil aufpassen!
Gemütlich gemacht
Nina im Paradies

Als sich schließlich die Gelegenheit bot, ins angenehm kühle Wasser zu hüpfen, war es vollends um mich geschehen. So klar, so blau, so frisch und so völlig unsalzig…der Glückshormon-Austoß wollte kein Ende nehmen.

Wen kümmert da noch eine schlaflose Nacht? Ich war in meinem Paradies angekommen. Und nun bin ich süchtig. Nicht mehr lange bis zum nächsten Boot. Dann in der Mini-Version. Das Boot und der See.

Wer mehr über Boote auf dem Balaton wissen möchte, einfach hier entlang. Bewegte Bilder der Ungarn-Reise hat übrigens Dietmar Denger in seinem wunderbaren Video festgehalten.


Und wer jetzt Lust auf noch mehr Highlights hat, wie Thermalbäder oder Reit-Touren, der darf gerne auch bei meinen wunderbaren Begleitern mal stöbern:

Angelika von Nomadearth 
Hubert von Travellerblog
Ingo von Reisewahnsinn
Martina von Talk around the World
Nichole von Unterwegs und Daheim
Phil von Killerwal

Auf diese Reise wurde ich vom Ungarischen Tourismusamt eingeladen. Danke an Bernadett und Eva für die wunderbare Begleitung. Meine Meinungen und Herzenssprünge sind davon unbeeinflußt.

2 Kommentare:

  1. Ok, das Hotel braucht echt kein Mensch. Ostblock-Charme Hoch10. Aber in die Farbe des Sees habe ich mich gerade verliebt. Da muss ich hin. LG, Nadine

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    1. Aber zum Ausgleich gibt es beim nächsten Mal noch ein ganz wundervolles Bed & Breakfast, nicht weit von dort. Da wohnen und auf dem See Segeln...das ist ein Traum! :-)

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