Sonntag, 24. Februar 2013

Die ultimative Auszeit - im Ashram an der Nordsee

Kennt ihr das Gefühl, einfach mal ganz dringend raus zu müssen? Und nicht nur, weil Urlaub natürlich grundsätzlich schön ist. Nein, sondern um nach einer wirklich stressigen Phase runterzukommen oder irgendetwas ganz für euch allein zu verarbeiten.

Zeit für sich


Genau so ging es mir vor einiger Zeit. Nach 4 Jahren übermäßigem Dauerstress, brauchten Körper und Seele einfach mal Ruhe! Da ich einen gewissen Hang zu solchen Dingen habe, dachte ich direkt an Auszeiten in buddhistischen Klöstern etc. Gleichzeitig sollte es aber etwas sein, was ich in meinen „normalen“ Urlaub integrieren kann.

Ich habe schließlich etwas Wunderbares gefunden, was ich euch vorstellen möchte: ein Ashram an der Nordsee. Betrieben wird dies von Yoga Vidya, einem deutschlandweiten Verein. Dieser führt zum einen einige Yoga-Zentren in größeren Städten, unterhält aber auch drei Ashrams. Ich hatte vorher mit Yoga weniger am Hut und keine Ahnung, was mich dort erwartet. Ich buchte also einfach eine Woche und fuhr los. Zugegebenermaßen verlässt mich manchmal mein Mut auf der Strecke, aber wenn es mal gebucht ist, gibt es kein zurück. Ein Glück!

Auf der Seite von Yoga Vidya wird ein Ashram folgendermaßen beschrieben:
„Ein Ort der Zuflucht, um spirituell zu wachsen und zu deinem wahren Kern zu kommen.“ 
Ihr seht schon, große Worte. Und vor allem solltet ihr schon Lust haben, euch darauf einzulassen. Aber wenn ihr das macht, verspreche ich euch, kommt ihr nach einer Woche als neuer Mensch zurück.

Wie läuft die Sache also ab?

Wenn ihr eine solche Reise bucht, ist wichtig zu wissen, dass es sich nicht um ein Yoga-Hotel handelt. Alles in der Unterkunft ist sehr spartanisch und auf das Wesentliche reduziert. Es gibt Mehrbettzimmer, aber auch Einzel- und Doppelzimmer. Stil würde ich sagen: Jugendherberge. Am Ende der Zeit wird auch erwartet, dass man die Zimmer durchsaugt und ordentlich hinterlässt. Ich habe mich für ein Einzelzimmer mit eigenem Bad entschieden. Alles war super sauber und ordentlich. Meine Bettwäsche habe ich selbst mitgebracht, man kann sie aber auch anmieten.

Einzelzimmer - einfach aber großzügig und gemütlich

Das Seminarzentrum / Ashram von außen

Der Tagesablauf ist ziemlich strukturiert. Letztlich seid aber ihr Herr eurer Auszeit und ihr müsst keines der Angebote wahrnehmen, wenn euch nicht danach ist. Es fragt auch keiner danach. Ich habe maximal die Hälfte besucht, weil mir lange Strandspaziergänge mit mir selbst wichtiger waren.

Der Tagesablauf sieht wie folgt aus:

6.00 Uhr – Treffen zu den Atemübungen
7.00 Uhr – Meditation, Mantrasingen und ein kleiner Vortrag
9.30 Uhr – Yoga
11.00 Uhr – Brunch
15.00 Uhr – Workshop /Outdoorprogramm
16.30 Uhr – Yoga
18.00 Uhr – Abendessen
20.00 Uhr – Meditation, Mantrasingen und ein kleiner Vortrag 

Ihr seht, es gibt einiges zu tun! Obwohl es je nach Level unterschiedliche Kurse gibt, war zweimal am Tag Yoga zu viel für mich. Daher habe ich mir einfach die Dinge rausgesucht, auf die ich an dem Tag Lust hatte und habe den Rest außen vor gelassen. Um 6 Uhr aufstehen und bis 11 Uhr nichts zu essen, war mir ein wenig zu viel, deshalb hatte ich mir etwas Obst zum Frühstück besorgt. Bei den Mahlzeiten wird grundsätzlich erwartet, dass jeder mal beim Decken oder Abräumen mithilft.

Viel Zeit für sich zum Spazieren gehen...

...oder für geführte Wattwanderungen.
Auch die Gespräche mit den Mitarbeitern waren wahnsinnig inspirierend. Diese leben in diesem Ashram und die meisten sind sehr gläubig. Daher sind bei den Meditations- und Mantrastunden auch nicht nur die Gäste anwesend, sondern sie sind eher als gemeinschaftlicher „Gottesdienst“ anzusehen (auch wenn das Wort natürlich nicht wirklich passt). Aus diesen Gründen sollte man das Ashram wirklich so einstufen, als sei man zu Besuch bei Freunden. Man lebt dort gemeinsam und geht entsprechend miteinander um.

Insgesamt geht von dem Ort eine wunderbar beruhigende Energie aus, die einen wirklich dazu bringt abzuschalten. Ich war im November dort, so dass nur wenige Gäste da waren. Zusätzlich finde ich, dass man diese Erfahrung alleine machen sollte. Denn auch Einsamkeit muss man aushalten können, völlig ohne Ablenkung von außen. Auf Reisen ist das aus meiner Sicht immer so, auch wenn es sich wie in diesem Fall um eine innere Reise handelt.

Dekorationen in den Seminarräumen

Ein Hauch von Indien

Als Yoga-Fan bin ich nicht wirklich zurückgekommen, mir haben vor allem die Atmosphäre, die Ruhe, die Gespräche und die Meditationen sehr viel gegeben. Die ersten Tage nach meiner Rückkehr kam ich mir vor, als würde ich schweben und ich kann es nicht anders ausdrücken, als: ich war tiefenentspannt! In nur einer Woche bin ich so zu mir gekommen, wie es kein sonstiger Urlaub hätte schaffen können. Und das nach einer wirklich langen Dauerbelastung. Wenn ihr ähnliches hinter euch habt und euch ein bißchen auf diesen spirituellen Gedanken einlassen könnt, dann probiert es einfach aus. Es lohnt sich!!!

Wenn ihr mehr Infos haben möchtet, könnt ihr euch auf der Seite von Yoga Vidya informieren.

Wenn ihr Zweifel habt, ob es das Richtige für euch ist oder euch Fragen auf der Seele liegen, dann einfach bei mir melden!



1 Kommentar:

  1. Meinem Mann und mir hat es dort sehr gut gefallen.Besonders die morgendlichen Atemübungen haben uns sehr geholfen in den Alltag entspannt zurück zu kehren.Das Yoga gab uns eine ganz neue und ausgeglichene Sichtweise des Lebens.Wir bedanken uns sehr für diese Bereicherung und würden es an jeden offenen und interessierten Menschen weiter empfehlen.

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