Als ich von der wunderbaren Idee von Susanne auf ihrem Blog Black Dots White Spots gelesen habe, wusste ich: da muss ich mitmachen! Das Motto lautet „Blogparade: Kleine Städte“. Wie Susanne so schön schreibt: Metropolen kann jeder! Und genau so ist es auch. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass Städte wie Berlin, London, Rom oder New York absolut faszinierend sind. Doch wird das dem jeweiligen Land wirklich gerecht, nur in diesen herausragenden Städten Urlaub zu machen? Sind es nicht stattdessen die kleinen Orte, die mindestens genauso, wenn nicht vielleicht sogar noch ein bißchen mehr, das Wesen des Landes ausmachen?
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich finde die Idee super und wusste auch sofort, welche Stadt ich auf meinem Blog hervorheben möchte. Meine Geburts- und Heimatstadt Gelnhausen! Mit seinen etwas über 20.000 Einwohnern ist sie sicherlich gar nicht mal so unbedeutend. Doch natürlich fällt sie beim Blick auf die Deutschlandkarte nicht direkt ins Auge.
Relativ mittig zwischen Frankfurt und Fulda – also mitten in Hessen – gelegen, ist das kleine Städtchen vollgeladen mit historischen Ereignissen und kulturellem Erbe. Am Hang liegend, hat man von vielen Stellen einen wirklich wunderschönen Blick. Die übrige Zeit läuft man über viel Kopfsteinpflaster durch kleine Gäßchen (Pfennigabsätze für einen solchen Ausflug also zu Hause lassen!), vorbei an historischen Bauten und unzähligen Fachwerkhäusern.
Der Untermarkt und seine Fachwerkhäuser |
Verwinkelte Gässchen und historische Häuser |
Dank Hanglage hat man immer wieder tolle Aussichten |
Über die geschichtliche Bedeutung könnte man hier Romane schreiben, ich beschränke mich aber besser auf einzelne wesentliche Punkte (ich verlinke jeweils zu weiteren Infos). Eine der prägenden Persönlichkeiten der Stadt war im 12. Jahrhundert Kaiser Barbarossa. Ihm verdanken wir die Gründung als Reichsstadt und den Namenszusatz Barbarossastadt. Zudem erinnert die Kaiserpfalz an ihn, die – wenn auch nicht mehr vollständig erhalten - als Pflichtbesuch in Gelnhausen gilt.
Die Kaiserpfalz und der Blick auf die Marienkirche |
Außerdem können wir mit weiteren Persönlichkeiten wie Johann Jacob Christoffel von Grimmelshausen aufwarten, der dem einen oder anderen durch sein Hauptwerk „Der abenteuerliche Simplicissimus“ ein Begriff ist. Auch Philipp Reis zählt zu einem DER Persönlichkeiten der Stadt. Er gilt (im Wettstreit mit Alexander Graham Bell) als Erfinder des Telefons.
Neben der Kaiserpfalz gibt es noch eine Menge weiterer Sehenswürdigkeiten. So könnt ihr beispielsweise noch die imposante Kirche (Marienkirche) und den geschichtsträchtigen Hexenturm besuchen. Ein weiteres "must-see" ist aus meiner Sicht der Halbmond, den ihr im Stadtgarten findet. Erklimmt ein paar Stufen und ihr habt einen fantastischen Blick auf die Dächer der Altstadt! Aus mir unerfindlichen Gründen, wird dieser alte Verteidigungsturm im Internet kaum irgendwo erwähnt. Dabei ist es wirklich toll, dort hinaufzugehen, sich auf die Mauern zu setzen und die Aussicht zu genießen! Für Informationen zu weiteren Kirchen, Kapellen, Türmen und historischen Gebäuden, schaut einfach hier.
Wohin man auch läuft und schaut... |
...es ergeben sich immer wieder wundervolle Aussichten. |
Blick auf die zentral gelegene Marienkirche |
Der Hexenturm (links) sowie das äußere Holztor (rechts) |
Ihr seht, es gibt einiges zu sehen und lernen in dieser kleinen Stadt. Das Schöne an dem Besuch einer solchen Kleinstadt ist ja, dass man sie in einem Tag locker erlaufen kann. Man hat genügend Zeit, alle Gäßchen zu durchstreifen und interessante Winkel zu entdecken, die in keinem Reiseführer aufgeführt sind. Es bleibt genügend Freiraum, um mit einem Eis oder einem Kaffee auf dem Marktplatz zu sitzen und die Atmosphäre einfach zu genießen.
Solltet ihr ein nettes Café suchen, empfehle ich euch zum Beispiel das Café Art auf dem Obermarkt. Im Sommer kann man wunderbar draußen sitzen und den Rundumblick auf das Rathaus sowie viele Fachwerkhäuschen genießen.
Solltet ihr ein nettes Café suchen, empfehle ich euch zum Beispiel das Café Art auf dem Obermarkt. Im Sommer kann man wunderbar draußen sitzen und den Rundumblick auf das Rathaus sowie viele Fachwerkhäuschen genießen.
Zudem gibt es aber auch tolle mittelalterliche Stadtführungen zu verschiedenen Themen, bei denen die Stadtführer auch in entsprechenden Kostümen und wirklich tollen und interessanten Geschichten beeindrucken können.
Impressionen eines typischen Stadtrundgangs |
Immer wieder finden tolle mittelalterliche Märkte statt |
Mittelaltermarkt auf dem Untermarkt |
Alles in allem lege ich euch Gelnhausen wirklich für einen Tagesbesuch ans Herz. Viele Leute, die die Stadt erstmals besucht haben, kommen im Anschluss zu mir und meinen „Wow, ich war in Gelnhausen, und es ist ja total schön dort!“ Darüber freue ich mich jedes Mal sehr. Denn wie es so ist: wenn man etwas jeden Tag (naja oder zumindest häufig) sieht, dann übersieht man im Alltag auch gerne mal die Besonderheiten eines Ortes. Ach, und bevor ich es vergesse: Gelnhausen ist übrigens (aktuell) der Mittelpunkt der EU. Sofern ihr diesen besuchen möchtet, denkt aber daran, dass er ziemlich außerhalb der Stadt mitten auf dem Feld liegt. Für alle, die den Weg nicht auf sich nehmen möchten, hier ein Foto vom historischen Stein!
Der Mittelpunkt der EU |
Solltet ihr Lust auf eine Übernachtung haben, so verlinke ich euch das Altstadt-Hotel. Das liegt inmitten der Altstadt und ich habe schon einiges Gutes davon gehört (man kann hier übrigens auch super zu Abend essen). Übernachtet habe ich dort noch nicht, denn in Gelnhausen wartet jeweils mein eigenes Bett auf mich. Und wer will schon ein Hotelzimmer gegen das kuschelige Bett bei den eigenen Eltern tauschen…
Selbstredend, dass ihr mich jederzeit kontaktieren könnt, solltet ihr Fragen haben!
Schnuckeliges Städtchen und tolle Fotos! Schön, dass Du auch bei der Blogparade mitgemacht hast, Dein Artikel wird gleich verlinkt! Liebe Grüße, Susanne
AntwortenLöschenHat sehr viel Spaß gemacht mitzumachen. Hat man auch mal wieder einen neuen Blick auf die alte Heimat;-)
AntwortenLöschenTolle Fotos. Wusste gar nicht das Barbarossa noch weiter unterwegs war. Aber wieder mal in Geschichte nicht aufgepasst. Ganz in der Nähe meiner vorgestellten Stadt gibts ja den Kyffhäuser, da hatte der werte Kaiser wohl auch sein Domizil. Wenn ich mal wieder in der Frankfurter Ecke bin, werd ich sicherlich mal in Gelnhausen vorbeischauen. Danke für den Tipp!
AntwortenLöschenFreut mich, wenn ich einen guten Tipp geben konnte! Wenn Du noch Infos brauchst, einfach jederzeit melden;-)
LöschenGelnhausen ist in der großen Barbarossa-Tour zu finden unter http://kulturreise-ideen.de/geschichte/mittelalter/Tour-friedrich-i-hrr-barbarossa.html
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich habe gerade für einen Gutschein nach einem Bild von Gelnhausen gesucht und bin auf deinen Blog gestoßen.
Ein sehr schöner Beitrag über meine Heimatstadt :)
Ich habe auch noch nie im Altstadt-Hotel übernachtet,aber ein Teil meiner Familie und sie waren sehr zufrieden :)
Viele Grüße
Susanne