Noch 800 Meter bis zum Ziel. Nach meist langer Fahrt steigt die Spannung vor der nächsten Straßenecke. Wie sieht die Unterkunft aus? Wie sieht die Umgebung aus? Es ist diese Sache mit dem ersten Eindruck. Wird man sich für die kommenden Tage hier wirklich wohl fühlen?
Diesmal war es anders. Denn zumindest von außen kannte ich unser Hotel in Brügge schon. Es war mein 5. Besuch in dieser Stadt. Einer Stadt, die es mir irgendwie angetan hatte. Der Unterschied zu den bisherigen Besuchen: diesmal saß auf der Rückbank ein kleiner Passagier im Maxi Cosi. Und ich sag mal, die Laune war nach über 5 Stunden Fahrt (mit Pausen natürlich) nicht mehr auf dem Höhepunkt.
Vor der Unterkunft unserer Wahl - dem Hotel Ter Duinen - angekommen, war ich schon mal für eine Sache dankbar: den Parkplatz. Wer Brügge kennt weiß, im Innenstadtring zu parken ist nur für einige Stunden möglich. Doch mehrere Tage sein Auto unterzubringen, treibt einen zu Fuß mitunter einige Zeit in den Außenbezirk. Das Hotel Ter Duinen bietet aber einen Garagenparkplatz nur wenige Meter vom Hotel entfernt gegen einen Kostenaufschlag an.
Hotel Ter Duinen direkt am Kanal |
Überhaupt ein Hotel über Pfingsten zu bekommen, war schon sehr schwierig. An verlängerten Wochenenden ist Brügge wirklich voll und wer sich 3-4 Wochen vorher entscheidet, ist eigentlich zu spät dran. Wenn in einer Unterkunft dann noch mehrere Zimmer frei sind, bin ich ja gleich etwas kritisch. Doch die Hotelseite sah schon so einladend aus, und die Lage kannte ich, so dass ich zuschlug. Und wir wurden wirklich in keiner Weise enttäuscht!
Wir nahmen das Erdgeschoss-Zimmer, vor dem Hintergrund, dass wir mit Kinderwagen hantieren mussten. Es gibt ein Zimmer zur Straße, bei dem man natürlich eher den Verkehrslärm hat...wobei man in Brügge da durchaus mit leben kann. Wir hatten ein Zimmer zum Hintergang. Das war durch die Gangseite verhältnismäßig dunkel, dafür aber ruhig. Davon abgesehen ist man eh den ganzen Tag unterwegs.
Die Zimmer sind wirklich unglaublich geschmackvoll in Naturtönen eingerichtet. Der erste Blick ist schon wundervoll. Außerdem sind die Zimmer groß, genauso wie das Doppelbett, in dem unsere mini-bettentdeckerin locker mit schlafen konnte.
Das Bett ist so gemütlich, wie es aussieht! |
Leseecke |
Das Badezimmer ist sehr modern und sah wahnsinnig neu aus. Außerdem befand sich darin die größte Dusche, in der ich je stand...inkl. Regen-Duschkopf. Es grenzte schon fast an Wellness!
Bei der Dusche geht es nochmal um die Ecke ;-) |
Aber auch der Rest des inhabergeführten Hotels ist grandios. Der Frühstücksraum ist sehr gemütlich. Man wird von der unglaublich aufmerksamen Inhaberin bedient, es gibt frischgepressten Orangensaft sowie Baguette und Croissants direkt an den Tisch. Für ein kurzes Schwätzchen ist auch immer Zeit. Das Buffet ist voller Liebe angerichtet, mit viel frischem Obst und leckerem Käse und Wurst. Insgesamt wirklich nicht vergleichbar mit einem Standard-Hotelfrühstück.
Frühstücksraum |
Kleines, aber sehr feines Buffet |
Ein Highlight ist zudem der Wintergarten. Hier kann man sich auch abends mal zu Lesen hinsetzen, sollte man mal nicht auf Tour durch Brügge sein.
Der Wintergarten |
Insgesamt kann ich euch das Hotel wirklich nur ans Herz legen. Die Besitzer sind unglaublich liebenswürdig und sprechen (für mich immer wieder beeindruckend) sehr gut englisch, französisch und auch deutsch. Der Inhaber des Hotels befindet sich zumeist an der Rezeption und steht auch immer mit Tipps oder für einen kleinen Plausch zur Verfügung.
Die Lage des Hotels ist auch wunderbar. Ihr befindet euch direkt an einem Kanal und zum Belfried, also dem Innenstadtkern sind es zu Fuß 10-15 Minuten durch die Gässchen Brügges. Natürlich gibt es auch Hotels, die noch näher im Kern der Stadt sind, jedoch ist es dort aufgrund der Touristenströme deutlich lauter.
Durch die Babybrille geschaut:
Das Besitzer-Ehepaar ist wahnsinnig kinderfreundlich. Wir hatten zu keiner Zeit das Gefühl, dass befürchtet wurde, das Babygeschrei (was es bei uns erfreulicherweise auch nur selten gibt) könnte stören. Im Gegenteil: im Frühstücksraum war die Inhaberin immer sofort bemüht, uns den großzügigsten Platz zu geben, so dass wir uns problemlos mit der Kleinen ausbreiten können.
Unser Zimmer war wirklich perfekt kinderwagentauglich. Es war genügend Platz, um ihn abzustellen. Und da wir im Erdgeschoss wohnten, mussten wir lediglich eine kleine Stufe zu unserem Zimmer überwinden. Mein Tipp, sichert euch Zimmer 32, wenn es euch nicht stört, dass ihr in den Hintergang schaut.
Einziger Wehrmutstropfen war, dass es kein Kinderbett gab. Weder kostenlos, noch um es dazu zu buchen. Platz genug wäre auf jeden Fall. Unsere junge Dame schlief schließlich in unserer Mitte, was aufgrund der breiten Betten aber auch problemlos war.